Fledermäuse als Überträger von Viren (Inauguration Symposium)

Fledermäuse und deren große Vettern, die Flughunde,haben traditionell einen schlechten Ruf. Man verbindet sie gerne mit der Vorstellung von blutsaugenden Vampiren und Graf Dracula. „Hinzu kommt, dass einige dieser fliegenden Säugetiere in Afrika und Südostasien auch das Ebola-Virus und andere gefährliche Viren übertragen können“.

Marburg.
Fledermäuse und deren große Vettern, die Flughunde,haben traditionell einen schlechten Ruf. Man verbindet sie gerne mit der Vorstellung von blutsaugenden Vampiren und Graf Dracula. „Hinzu kommt, dass einige dieser fliegenden Säugetiere in Afrika und Südostasien auch das Ebola-Virus und andere gefährliche Viren übertragen können“, sagt der Marburger Virologe Professor Stephan Becker, Sprecher des Sonderforschungsbereiches (SFB) 1021 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Philipps-Universität.

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Sind unbekannte Viren für Menschen gefährlich?
Die Ergebnisse, die Professor Christian Drosten aus Bonn anlässlich des Inauguration-Symposiums des SFB präsentierte, waren ebenfalls nicht dazu angetan, den Ruf der Tiere zu verbessern: Nach neuesten Forschungen scheinen Fledermäuse und Flughunde, welche die Erde schon viele Millionen Jahre bevölkerten, als vom Menschen noch keine Rede war, mit einer großen Anzahl an Viren behaftet zu sein. Die Vielzahl und Diversität der Fledermaus-Viren übersteigt die beim Menschen bekannten Viren um ein Vielfaches. Teilweise scheinen die menschlichen Viren sogar Abkommen der Fledermaus-Viren zu sein. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass wir gegenwärtig wahrscheinlich nur einen Bruchteil der in unserer Welt existierenden Viren kennen. Woraus sich die Frage ergibt, ob solche unbekannten Viren möglicherweise für den Menschen gefährlich sein könnten.

Sonderforschungsbereich veranstaltete Symposium
Warum manche Viren bei Menschen Krankheiten auslösen, andere hingegen nicht, ist eine der Fragen, die im SFB 1021 untersucht wird. „Unser Forschungsprogramm beschäftigt sich mit einer bestimmten Klasse von Viren, den RNA-Viren, zu denen Ebola- und Marburg- Virus, aber auch die Erreger von Grippe und Tollwut gehören“, erläutert Becker. Das an der Philipps-Universität veranstaltete Symposium war das erste einer Veranstaltungsreihe, die vom SFB regelmäßig zweimal pro Semester veranstaltet wird. „Wir laden dazu international renommierte Forscher als Sprecher ein, die sich mit den Themen Synthese der viralen Erbinformation, krankheitsauslösende Mechanismen von RNA-Viren und Abwehrreaktionen des infizierten Organismus befassen“, erklärt Becker. Bei der ersten Veranstaltung hatten etwa 130 Teilnehmer die Gelegenheit, Vorträge von Professor Ben Berkhout, Amsterdam, Professor Alexander Dalpke, Heidelberg,

Quelle: Oberhessische Presse