„Marphili“-Virus-Epidemie gestoppt

Philippinum-Schüler und Uni-Virologen simulierten Katastrophen-Fall und stellten sich Fragen der Presse.

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Marburg.
In einem fiktiven Szenario aus dem Jahre 2020 bricht das sogenannte Marphili-Virus aus – auf den Philippinen erkranken 350 Menschen. Von ihnen sterben etwa 80 Prozent. Nun liegt es an den Philippinum-Schülern, die Ausbreitung, auch in Deutschland, zu verhindern, denn eine vierköpfige Familie kehrt von den Philippinen zurück und importiert die Erreger nach Frankfurt. Bei dem Vater ist die Krankheit, die der SARS-Epidemie ähneln soll, ausgebrochen. Die jungen Wissenschaftler des Marburger Instituts für Virologie sind gefordert und experimentieren mit mehreren Blutproben. Und tatsächlich gelingt es, zumindest ein weiteres Ausgreifen zu verhindern. Bei einer inszenierten Pressekonferenz stellt das Forscherteam aus den Jahrgangsstufen 11 und 12 seine Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.„Essig, Alkohol und starke Hitze“ verhindern, dass das Virus zur Entfaltung kommt, erläutert Schülerin Anna-Lena Beuter, wie wirksame Desinfektion rund um den Erkrankten zu funktionieren habe. Herausgefunden habe es das Team bei Tests mit verschiedensten Substanzen. Gemeinsam mit ihrem Mitschüler Johannes Schwabe und dem Uni-Virologen Boris Lamp stellt sie sich den Fragen, welche die auf den Plan gerufene Öffentlichkeit an die Experten hat.

20 Teilnehmer kommen aus dem Biologie-Leistungskurs
Zweck der ganzen Inszenierung war es, einen spannenden und durchaus auch stressigen Rahmen zu schaffen, in dem die Jugendlichen das in der Schule erlernte Wissen praktisch anwenden können. „Wir hatten einfach mal Interesse daran, zu sehen, wie die Leute hier in der Uni arbeiten“, erklärt Schwabe sein Mitwirken. Und auch Beuter erzählt, dass der praktische Bezug zum Unterrichtsstoff, die ausschlaggebende Motivation gewesen sei. Schließlich seien die 20 Teilnehmer im Biologie-Leistungskurs. Trotz des Zeitpunkts in den Sommerferien, hätten sich sogar zu viele Schüler für das Projekt gemeldet.Die Erwartungen hatten sich letztlich erfüllt, denn „wir fühlten uns hier sehr gut aufgehoben“, berichtet Beuter von der angenehmen Arbeitsatmosphäre. Zudem habe man „selber mal agieren“ können. Auch vonseiten der Uni zeigte man sich mit dem Pilotprojekt sehr zufrieden. Sowohl das Vorwissen, als auch die Mitarbeit hätten alle Erwartungen übertroffen, sodass es weitere Projekte geben solle.

Förderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft
Denn neben einer Verbesserung der Kommunikationsarbeit in der Virologie, gehe es auch darum, junge Menschen mitzunehmen und für das Fach zu begeistern, sagt Professor Stephan Becker, Leiter des Instituts für Virologie. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Quelle: Oberhessische Presse