Elf Schüler werden zu Virologen

Zweitägiges Projekt an der Universität zum fiktiven „Marphilivirus“ endete mit einer Pressekonferenz.

Elf Marburger Schüler setzten sich in einem zweitägigen Simulationsseminar am Institut für Virologie der Universität Marburg mit dem „Marphilivirus“ auseinander

Marburg.
Einen Namen besitzt das „Marphilivirus“ zwar, aber es ist fiktiv. Mit dieser Fiktion setzten sich in diesen Tagen elf Schüler der Martin-Luther- Schule, des Gymnasiums Philippinum und der Adolf-Reichwein- Schule auseinander und besuchten in einem zweitägigen Seminar das Institut für Virologie der Universität Marburg.
Dr. Michael Klüver erläuterte, dass es das Ziel dieser jährlichen Seminare sei, den Schülern einen Einblick in die Arbeit der Virologen zu gewähren. Gleichzeitig sollen die Zusammenarbeit mit den Schulen vertieft und die Schüler für Infektionskrankheiten sensibilisiert werden. In einem solchen Simulationspraktikum, eingebettet in ein realistisches, aber fiktives Szenario, erfolge eine Umsetzung mit ungefährlichen Substanzen. Die Schüler nehmen dabei die Rolle eines Wissenschaftlers am Institut für Virologie ein.
In einer Pressekonferenz zum Seminarabschluss zeigten sich die Probanden in ihren Rollen sowohl als Pressesprecher wie auch als Schüler sehr kompetent. Klüver moderierte, und die Schülerin Madeleine Kraus und der Schüler Eric Schmidt stellten sich den Fragen. Dieses fiktive Szenario spielte sich vor dem Hintergrund des Auftretens eines neuartigen Virus (Marphilivirus) auf den Philippinen ab. Ausgegangen wurde von rund 1 372 Erkrankten mit bisher etwa 960 Todesfällen und damit einer Mortalität von etwa 70 Prozent. Die Dunkelziffer läge sicherlich weit höher, da nur „schwere Fälle“ in den Krankenhäusern behandelt und dokumentiert würden, so die Erklärung.
Nach einem längeren Aufenthalt auf den Philippinen landete eine erkrankte vierköpfige Familie auf dem Frankfurter Flughafen und kam dort in Quarantäne. Dies wiederum setzte eine Maschinerie in Gang. Marphilivirus- Symptome zeigte der Vater. Nun galt es zügig abzuklären, inwieweit die Familienangehörigen sich ebenfalls infiziert hatten und welche Medikamente eingesetzt werden können. Nach der Entstehung des Virus wurde geforscht, auch in Bezug auf die Möglichkeit eines Terroraktes, wobei letzteres schnell verworfen wurde. Herausgefunden wurde eine Übertragungsmöglichkeit durch Tröpfchen- und Schmierinfektion von Mensch zu Mensch. Grippeähnliche Symptome bis hin zu multiplem Organversagen seien bei dem Befall mit diesem Paramyxovirus möglich. Im Labor habe sich gezeigt, dass eine Zellschädigung mit Ethanol herbeigeführt werden konnte. Ebenso konnten dieses Virus UV-Strahlen und Hitze bis zu 95 Grad inaktiv machen.

Risikofaktoren: Rauchen und Diabetes
„Wir stehen am Anfang, und ein Impfstoff dauert seine Zeit“, machte der Schüler Eric Schmidt bei der Eindämmung der Infektionskrankheit durchaus „realistisch“ deutlich. Denkbar sei auch, dass das Virus in Deutschland aufgrund des hohen Hygienestandards sich nicht so ausbreiten könne, waren Überlegungen der beiden „Pressesprecher“ Madeleine Kraus und Eric Schmidt.
„Warum war der Familienvater aufgrund der Virusinfektion so stark erkrankt?“ Dieser Frage ging die Seminargruppe ebenfalls nach und stellte die These auf: Raucher und Diabetiker sowie dessen längerer Aufenthalt als Entwicklungshelfer auf den Philippinen. Diese Risikofaktoren hatten die Familienangehörigen in der Abwägung nicht vorzuweisen.
Bienenhonig zur Prävention wollte eine Probandin in ihrer „Rolle als Homöopathin“ schmackhaft machen und regte an, diese Behandlungsmöglichkeit auch eventuell in Tierversuchen testen zu lassen. Dies wiederum sahen die Schüler eher kritisch. „Wir stehen am Anfang der Forschung. Wir wissen auch nicht, wie lange Viren auf Körpern selbst nach dem Tod Erkrankter überleben können. Daher ist zunächst Hygiene überaus wichtig.“

Quelle: Oberhessische Presse

Schüler stoppen „Marphili“-Epidemie

Simulationsexperiment am Institut für Virologie auf den Lahnbergen fand zum fünften Mal statt.

Wie reagiert man als Virologe im Krisenfall auf das Auftreten eines neuartigen Virus? Marburger Schüler gewannen anhand eines fiktiven Szenarios praktische Einblicke in die Labore des Uni-Instituts für Virologie.

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Marburg.
Bereits zum fünften Mal fand das Simulationexperiment für Schüler am Institut für Virologie statt. Halb spielerisch, halb ernst erforschten die Schüler das fiktive aber tödliche Virus „Marphili“, das dem Szenario zufolge im Jahr 2020 von den Philippinen nach Deutschland gekommen ist und sich schnell weltweit ausbreitet. Und so las sich das vorher von den Wissenschaftlern des Instituts festgelegte „Drehbuch“ der „Marphili“-Epidemie: Eine erkrankte deutsche Familie kehrt nach einem längeren Aufenthalt auf den Philippinen nach Deutschland zurück. Der Familienvater zeigte am Frankfurter Flughafen erste Symptome: Fieber, Gliederschmerzen und Atemschwierigkeiten, die auf eine Infektion mit dem „Marphili“-Virus schließen ließen. Wie musste jetzt weiter mit ihm und den weiteren Familienmitgliedern umgegangen werden und wie kann ein weiteres Ausbreiten der Krankheit verhindert werden? Darum ging es in dem „Marphili“-Projekt. Die Simulation dauerte zwei Tage. Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf des Gymnasiums Philippinum und der Martin-Luther-Schule nahmen daran teil. Das Ziel des Projektes war es, den Teilnehmern unter möglichst realitätsnahen Bedingungen die Arbeit der Mediziner im Fall eines Epidemie-Verdachts beizubringen. So ging es beispielsweise darum, wie man ein Virus anhand von Blutproben im Labor diagnostiziert und charakterisiert.
Die Schüler berichteten der OP über ihre Erfahrungen. „Wir hatten verschiedene Aufgaben an den beiden Tagen. Als erstes mussten wir überprüfen, ob die Patienten, die gerade von den Philippinen zurückgekommen waren, überhaupt infiziert sind“, sagt Jakob Eickhoff. „Bei der Diagnose kann es vorkommen, die Symptome mit einem anderen Virus, das die gleichen Symptome verursacht, zu verwechseln“, ergänzt Saskia Weidenhübler. Auf die OP-Frage, warum er mitgemacht hat, antwortet der Zwölftklässler Jakob Eickhoff: „Ich habe schon öfters überlegt, als Laborant zu arbeiten und möchte jetzt natürlich so viel wie möglich darüber lernen. Die ganzen Untersuchungsmethoden, die wir hier gemacht haben, kommen auch sehr häufig in ganz unterschiedlichen Bereichen vor, zum Beispiel in der Krebsforschung.“
Unter Anleitung von Marburger Forschern erprobten die Schüler verschiedene Experimente und Tests im Labor, um zu lernen, wie Menschen durch das neuartige Virus angesteckt werden und wie man sich davor schützen kann. Im Anschluss an Theorie und Praxis im Hörsaal und im Labor fand auch noch eine simulierte Pressekonferenz statt, in der die Schüler sowohl die Rollen der Virus-Experten als auch die der Journalisten übernahmen.

Doktoranden als Betreuer
Experten aus der Pressestelle der Philipps-Universität hatten dabei im Vorfeld Hilfestellung gegeben. „Es wurde vermittelt, wie man mit der Öffentlichkeit umgeht, wie man auf die Fragen reagiert und wie man die Information richtig formuliert“, erzählt Cornelius Rohde. Er übernahm als Mitorganisator der „Marphili“-Simulation gleichzeitig auch die Rolle eines Journalisten.
Wie könnte das Virus sich weiterentwickeln? Wie hoch ist die Dunkelziffer der Infizierten? Gibt es bereits ein Medikament gegen das Virus? Oder verheimlicht die Pharmaindustrie die Entwicklung eines solchen Medikamentes, damit sie noch mehr Regierungsgelder bekommen könnte? Bei der Pressekonferenz wurden diese und andere teilweise auch provokativen und kuriosen Fragen kompetent von den „Forschern“ Vincent Buffler, Tom Winkler und Praktikumsbetreuer Michael Klüver beantwortet.
Die „Marphili“-Simulation wurde von den Doktoranden des Institut betreut: „Die Nachfrage nach dem Projekt ist sehr hoch und man sieht, dass die Schüler sehr motiviert sind, was uns sehr freut,“ zieht Cornelius Rohde als einer der Organisatoren eine positive Bilanz. Auch von den Schülern kamen insgesamt sehr positive Bewertungen des Projekts.

Quelle: Oberhessische Presse

Schüler schlüpfen in Forscher-Rolle

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Als Virologen mussten die Oberstufler bei einem Simulationsprojekt der Uni ein neuartiges Virus erforschen

Schüler nehmen für zwei Tage die Rolle von Wissenschaftlern ein: Am Uni-Institut für Virologie fand erneut die „Marphili“-Simulation statt.

Marburg.
Wir schreiben das Jahr 2020. Das neuartige „Marphili-Virus“ ist auf den Philippinen aufgetreten. Es gab bisher schon 1 372 Erkrankte, wovon 960 Menschen starben. Nach einem längeren beruflichen Aufenthalt auf den Philippinen landet eine vierköpfige Familie auf dem Frankfurter Flughafen. Der Vater zeigt Symptome, die auf eine Marphili-Infektion schließen lassen. Jetzt schlägt die Stundeder Marburger Wissenschaftler, die schließlich auch zuvor bereits das Virus identifiziert haben und Experten auf dem Gebiet der hochgefährlichen Viren sind. Bei einer Pressekonferenz stehen die Forscher nach Laboruntersuchungen Rede und Antwort.
Mit viel Begeisterung schlüpften die von einer Lehrerin begleiteten Schüler des Gymnasiums Philippinum und der Martin-Luther-Schule in die ungewohnten Rollen der Virus-Experten. Dabei entwickelte sich eine spannende Frage- und Antwortrunde. Denn neben dem Reporter von der OP waren auch einige Schüler als Journalisten eingeteilt. Auch sie fühlten ihren beiden Mitschülern Debi Abdel Rahman und David Hilberg sowie dem studentischen Teamer Sandro Halwe, die auf dem Podium saßen, auf den Zahn.
Wird auch wirklich alles getan, um Impfstoffe in ausreichender Menge zu entwickeln? Wie gefährlich ist das Virus wirklich? Das waren nur einige der Fragen, auf die die „Forscher“ eine Antwort wissen mussten.
Nach der simulierten Fragerunde stellten sich die Schüler auch noch den Fragen der OP zum „Marphili“-Projekt.
Im Mittelpunkt standen unter anderem folgende Fragen: Wie leicht lassen sich Viren übertragen? Durch welche Substanzen lässt sich das Virus inaktivieren? Wie können Patientenproben diagnostiziert werden? „Es war sehr informativ und hat viel Spaß gemacht“, erklärte David Hilberg.
Neben Vorlesungen gehörte auch viel Laborarbeit zu dem, was die Schüler im Virologie-Institut erlebten. Besonders schön sei dabei das gute Betreuungsverhältnis gewesen, freute sich der Schüler. Zudem hätten sie auch ganz praktische Einblicke in das Berufsfeld der virologischen Forschung erhalten, ergänzte Debi Abdel Rahman.
Dabei habe er festgestellt, dass ein Großteil der Arbeit aus Warten bestehe. Ein einziger Fehler könne schnell die Arbeit eines ganzen Tages zunichte machen. Nach dem ersten Durchgang
gab es dann noch eine zweite zweitägige Runde, bei der weitere Schüler bei der „Marphili-Simulation“ mitmachten.
Die Oberstufenschüler hatten sich im Unterricht des Leistungskurses Biologie darauf vorbereitet. Schon seit einigen Jahren wird diese Simulation immer in den Sommerferien am Virologie-Institut der Uni Marburg angeboten. Instituts-Direktor Professor Stephan Becker hat das Projekt ins Leben gerufen. Übergreifendes Ziel ist es, den Schülern Einblicke in die Arbeit der Virologen zu bieten.
In der Zusammenarbeit mit heimischen Schulen wollen die Forscher auch dazu beitragen, auf die Bedeutung von Infektionskrankheiten hinzuweisen.

Quelle: Oberhessische Presse


Bericht zum Projekt Marphili-Simulation von Michael Klüver (Institut für Virologie):

[04.09.2016] Schüler der Martin-Luther-Schule in Marburg simulierten Ernstfall und übernahmen die Rolle der Virologen.

Ein neuartiges tödliches Virus verbreitet sich rasant in Südostasien und die Menschen sind weltweit beunruhigt. Wie reagiert man als Virologe  auf  eine  solche  Bedrohung und wie informiert man angemessen Medien und Bevölkerung ohne Panik zu verbreiten? Das lernten Schüler der Sekundarstufe 2 in einem zweitägigen Praktikum am Institut für Virologie in Marburg.
Wir schreiben das Jahr 2020. Im Norden der Philippinen ist eine neuartige Viruserkrankung ausgebrochen, die mit grippe-ähnlichen Symptomen, wie Schnupfen, Husten, Fieber einhergeht Es kommt auch zu schweren Verläufen, die mit Lungenentzündung und Multi-Organversagen zum Tod führen können. Innerhalb eines halben Jahres ist die Zahl der Fälle bereits auf etwa 1400 gestiegen, von denen über 1000 verstorben sind. Das entspricht einer Todesrate von etwa 70%. Das Virus hat sich bereits in ganz Südostasien verbreitet, sodass auch in Deutschland die Angst vor einer Marphili-Virus-Epidemie zunimmt. Die Zeitungen sprechen bereits vom nächsten „Super-Virus.“
Aktuellen Anlass zur Sorge gibt nun eine Deutsche Familie, die von den Philippinen zurückkehrt und am Flughafen Frankfurt landet. Der Vater, der dort in der Entwicklungshilfe tätig war, zeigt Marphili-Virus-ähnliche Symptome und sein Gesundheitszustand hat sich während des Fluges stark verschlechtert. Aus diesem Grund wird die Familie auf der Isolierstation im Universitätsklinikum Frankfurt untergebracht. Blutproben werden zur Diagnostik an das Institut für Virologie in Marburg geschickt.
Vor diesem Hintergrund war es nun die Aufgabe der Schüler, in die Rolle eines Virologen zu schlüpfen und folgende Fragen zu klären: „Ist die Familie mit Marphili-Virus infiziert und hat damit das Marphili-Virus Deutschland erreicht? Wie gefährlich ist das Virus und wie kann es gestoppt werden? Und vor allem: Wie informiert man die Presse und die Bevölkerung ohne die Menschen in Panik zu versetzen?
In einem zweitägigen Praktikum am Institut für Virologie in Marburg konnten die Schüler erfahren, wie sich eine solche Situation anfühlt. Sie führten selbst Versuche mit den „Patienten-Proben“ durch, benutzten aktuelle diagnostische Methoden wie PCR und ELISA, testeten wie Viren per Schmierinfektion schon beim Händeschütteln übertragen werden können und mit welchen Mitteln das Marphili-Virus zerstört werden kann.
Auf der abschließenden Pressekonferenz informierten die Schüler Presse und Öffentlichkeit über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Nele Rößer klärte zunächst über die Hintergründe der Virus-Erkrankung und die Deutsche Familie auf und berichtete „dass die Mitreisenden aus dem Flugzeug bereits informiert wurden und weiter beobachtet werden.“ Die Schüler kommen zu dem Schluss: „Der Vater ist mit dem Marphili-Virus infiziert.“ Das Marphili-Virus hat also tatsächlich Deutschland erreicht. Es zeigt sich jedoch, dass auch die übrigen Familien-Mitglieder die Krankheit durchgemacht haben, jedoch nicht ernsthaft krank wurden. Die „Dunkelziffer liegt also deutlich höher“, so Jannik Witte.
Es haben sich deutlich mehr Menschen mit dem Marphili-Virus infiziert, als die bisher diagnostizierten 1400 Fälle. Das bedeutet, aber auch, dass die Rate der Menschen, die daran versterben, deutlich geringer als 70% ist. Daher kann nicht von einem neuen Super-Virus gesprochen werden. Witte rät aber von Reisen in die betroffenen Gebiete ab. Rößer versichert zudem, dass bereits mit Arbeiten an Impfstoffen und Behandlungsmöglichkeiten begonnen wurde.
Bleibt die Frage, was nehmen die Schüler aus dieser Simulation mit? Sie lernen das Fachgebiet Virologie kennen, lernen wie der Alltag der Virologen aussieht, aber auch wie wichtig es ist, in solchen Situationen angemessen zu reagieren und die Presse und die Öffentlichkeit richtig zu informieren. Diese Kommunikation liegt auch Institutsleiter Prof. Dr. Stephan Becker und den Virologen Marc Ringel, Michael Klüver, Cornelius Rohde und Vanessa Heinecke, die das Projekt betreuten sehr am Herzen. Die Marphili-Simulation, die von der DFG im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1021 gefördert wird, soll das Interesse der Schüler an Naturwissenschaften und am Fachgebiet Virologie wecken. Darüber hinaus soll sie aber den Schülern, deren Familien und Freunden einen Einblick in die Arbeit der Virologen ermöglichen und der Öffentlichkeit helfen, neue Bedrohungslagen besser zu verstehen.

Schüler untersuchen „tödliches“ Virus

Am Institut für Virologie simulieren Schüler den Ernstfall einer drohenden Ausbreitung.

Was tun, wenn ein tödliches Virus kurz vor dem Ausbruch in Deutschland steht? In einer Simulation untersuchten Schüler die Eigenschaften eines Virus und stellten ihre Ergebnisse auf einer Pressekonferenz vor.

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Marburg.
In einem zweitägigen Praktikum am Institut für Virologie der Philipps-Universität Marburg spielten Schüler der Oberstufe des Philippinums und der Martin-Luther-Schule den Ausbruch des fiktiven tödlichen Marphilivirus nach. Unter der Leitung des Biologie-Doktoranden Marc Ringel untersuchten die Teilnehmer durch Experimente, wie eine Ansteckung durch das neuartige Virus nachgewiesen werden und wie man sich davor schützen könnte. Sie arbeiteten dabei mit dem echten Baculovirus, das allerdings für Menschen harmlos ist, da er nur Insekten infiziert und in der Natur weitverbreitet ist.

1 000 Kranke und 960 Tote
Schließlich präsentierten sie auf einer Pressekonferenz ihre Ergebnisse und beantworteten in der Rolle als Wissenschaftler die Fragen von versammelten Medienvertretern. Das fiktive Szenario beschrieb ein erstmaliges Auftreten des Marphilivirus auf den Philippinen, das mehr als 1 000 Erkrankte und 960 Todesfälle hervorgerufen habe. Eine vierköpfige Familie sei nach einem Aufenthalt auf den Philippinen auf dem Frankfurter Flughafen gelandet und der Vater zeige die Symptome der SARS ähnelnden Viruserkrankung. Nun mussten die Schüler als Wissenschaftler eine Ausbreitung des Virus in Deutschland verhindern. Ist das Marphilivirus wirklich so gefährlich? Sind die Familienmitglieder schon infiziert? Was passiert mit den Passagieren des Flugzeugs, mit denen die Familie auf engem Raum zusammensaß? Diese Fragen mussten die Schüler mithilfe von Proben der Familie, die zum Institut für Virologie gebracht worden waren, beantworten. 

Hitze und Alkohol helfen
Durch Experimente stellten sie fest, wie leicht das Virus übertragen werden kann und welche Substanzen zur Bekämpfung geeignet sind, Hilfsmittel wie Mikroskope und Fluoreszenzmittel halfen ihnen dabei. Auf der Pressekonferenz erklärten die Schüler, wie man sich durch verbesserte Hygiene präventiv vor dem Virus schützen könne. Das Virus verbreite sich durch Tröpfchen- und Schmierinfektion, deshalb helfe das Desinfizieren der Hände, die Ansteckungsgefahr zu verringern. Aber auch das heiße Waschen von Wäsche sei hilfreich, das Virus vertrage nämlich keine Hitze. Schließlich seien desinfizierende Mittel wie Alkohol jedem Urlauber zu empfehlen, der sich in der nächsten Zeit auf den Philippinen aufhalte. Das Projekt ermöglichte es dem Institut für Virologie, die Zusammenarbeit mit den Schulen zu vertiefen und auf Infektionskrankheiten hinzuweisen.

Hilfreich für das Abitur
Aber auch die Schüler nahmen neues Wissen aus dem Praktikum mit: Bei einem vollen Lehrplan reiche die Schulzeit nicht für viele praktische Übungen. Außerdem sei es auch für das Abitur hilfreich, sich schon in der Schule gehörte Begriffe wieder ins Gedächtnis rufen zu können. Doktorand Marc Ringel erläuterte ebenfalls seine Motivation: „Wir können Schülern Einblicke in unsere Arbeit bieten und sie ihnen näherbringen. Außerdem ist es für mich eine willkommene Abwechslung zum Laboralltag.“ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hatte das Projekt finanziell gefördert, das von Professor Stephan Becker, dem Leiter des Instituts für Virologie, organisiert wurde.


Quelle: Oberhessische Presse

Biologieunterricht 1968… und 2014

Im Frühjahr 2013 mussten wir Biologen im Zuge der Sanierung des naturwissenschaftlichen Gebäudes am Philippinum die Biologie vollständig ausräumen, sichten und viele der Sammlungsexponate sicher in der Baracke zwischenlagern. Im Zuge dieser Aktion machten wir eine besondere Entdeckung.

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In einem der oberen Schränke befanden sich nicht nur alte Zeitschriften und Anregungen zum Biologieunterricht aus vergangenen Zeiten, sondern auch alte Hefte von Schülerinnen und Schülern. Beim Stöbern fanden wir so auch das Biologiearbeitsheft von Roland Knoke aus dem Jahr 1968. Feinsäuberlich waren hier drei Aufsätze niedergeschrieben zu den Themen: 1. Aminosäuren und Eiweiße, 2. Die Chromosomentheorie der Vererbung und 3. Die Fotosynthese. Es sieht so aus, als habe die Lehrkraft damals zu den Leistungsüberprüfungen ein Thema an die Tafel geschrieben und jeder Schüler hat dann aus dem Gedächtnis alles aufgeschrieben und mit Formeln und Zeichnungen ergänzt, was er zu diesem Thema aus dem Unterricht behalten hat. Gerade die Darstellung von Herrn Knoke über Eiweiße und Aminosäuren, aber auch über die Vorgänge der Fotosynthese zeigen, dass er gut gelernt hat. Das meiste von dem gilt auch heute noch, würde aber kaum so abgefragt, sondern lediglich als Hintergrundwissen genutzt werden, um es auf konkrete Messungen und Beispiele anzuwenden.

Heute haben die Klausuren natürlich auch thematische Schwerpunkte, es geht aber nur im geringen Anteil um eine bloße Abfrage des Gelernten. Vielmehr werden die Schüler in den Klausuren mit Grafiken, Beobachtungen und Versuchsergebnissen innerhalb des Themas konfrontiert und sie müssen nun zeigen, dass sie auf der Grundlage des Gelernten fähig sind, das Material sachgerecht zu analysieren und zu interpretieren. Dies hat natürlich auch mit dem Auswendiglernen biologischer Prinzipien zu tun, führt aber durch die Anwendung auf konkrete Beispiele darüber hinaus. Besonders deutlich treten die Unterschiede zwischen 1968 und 2014 im Themenbereich der Genetik hervor. Hier konnte Roland Knoke gerade einmal Aussagen zu den Kreuzungsversuchen Mendels machen und tastete sich ein wenig an die Chromosomentheorie der Vererbung heran.

Durch die vielfältigen wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritte, nicht zuletzt durch die Entschlüsselung des menschlichen Genoms 2003 (Humangenomprojekt von 1990 – 2003) müssen Schüler heute weit mehr zur Genetik lernen und verstehen. Sie lernen den Aufbau der DNA bis in die Molekularebene, lernen, wie diese von welchen Enzymen abgelesen und reproduziert wird, und können dieses Wissen dann auch auf konkrete Beispiele, etwa genetische Erkrankungen, anwenden. Die Kreuzungsversuche von Mendel bleiben zwar immer noch Grundlage und müssen in der Sek I zusammen mit den Prozessen von Meiose und Mitose genau verstanden werden. Aber das größere Gewicht haben heute in der Sek II all die neueren Erkenntnisse der Genetik, die verstanden und nachvollzogen werden müssen. Schaut man sich die Benotung der Aufsätze von Herrn Knoke an, scheint er auch 1968 schon gespürt zu haben, was für ihn nachhaltiges Wissen darstellte und was nicht. Die unbestrittenen Ausführungen zu Eiweißen und zur Foto- Biologieunterricht 1968 …… synthese brachten ihm eine zwei in der Benotung ein, sein Genetikaufsatz dagegen wurde deutlich schlechter bewertet – vielleicht nicht nur, weil er selbst nur wenig dazu sagen konnte, sondern weil die Erkenntnisse bis dahin insgesamt sehr dürftig waren.

Abschließend bleibt zu sagen, dass heute wie damals Schule nicht ohne ein gewisses Maß an Lernen, und das heißt auch Auswendiglernen, auskommt, dass Schule aber heute ein weit größeres Gewicht auf die Anwendung und den konkreten Alltagsbezug des Gelernten legt. Überraschend aktuell zeigte sich eine Zusammenarbeit zwischen dem Virologie Zentrum der Universität Marburg und dem Philippinum in den letzten Ferientagen der Sommerferien. 15 Schülerinnen und Schüler aus den Grund- und Leistungskursen Biologie am Philippinum beendeten ihre Ferien freiwillig, um am 04. und 05.09.2014 an einer Simulation zur Ausbreitung eines hochinfektiösen Virus teilzunehmen. Bei der Anmeldung dazu ahnten sie nicht, wie aktuell diese Simulation sein würde, da wenige Wochen vorher das Ebolavirus in Afrika ausgebrochen war und bis heute noch nicht eingedämmt werden konnte.

So wurde das vielfältige experimentelle Arbeiten bgeleitet von aktuellen Informationen zum Ebolavirus mit einer Präsentation von Dr. Gordian Schudt über seinen Einsatz in Afrika. Die Schülerinnen und Schüler prüften in der Simulation die antivirale Wirkung unterschiedlicher Substanzen von Honig über Deo, Alkohol und Karotten und führten Genanalysen und Antikörpertests durch. Es bestätigte sich die desinfizierende Wirkung des Alkohols, während andere, teilweise naturheilkundlich propagierte Stoffe, enttäuschend wirkungslos blieben. In einer abschließenden Pressekonferenz zeigte sich der große Gewinn, den die Schülerinnen und Schüler aus der gemeinsamen Arbeit ziehen konnten. Alle betonten, dass sie jederzeit wieder, auch in den Ferien, so ein Projekt wahrnehmen würden.


Quelle: Jahrbuch 2014, Gymnasium Philippinum

Schüler proben den Kriseneinsatz

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Die zweite „Marphili-Simulation“ findet in dieser Woche im Virologie-Institut statt.

Der Umgang von Forschern mit einer neuen Virus-Epidemie stand im Mittelpunkt eines Simulationsprojektes im Uni-Institut für Virologie.


Quelle: Oberhessische Presse

Schüler erforschen Marphili-Virus an der Uni

Wer ist infiziert und wie gefährlich ist das Virus wirklich? Am 14. August 2013, trotz Sommerferien, versammelten sich 20 Schülerinnen und Schüler vor der Virologie auf den Lahnbergen. Wir alle sind Bio-LK Schüler der ehemaligen Q2. Neugierde und Forschungslust hatten uns zu der Entscheidung getrieben, das zweitägige Simulations-Experiment mitzumachen.

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Frankfurt, Flughafen: eine vierköpfige Familie kehrt von ihrem sechsmonatigen Aufenthalt auf den Philippinen zurück. Zunächst denkt sich niemand etwas, als der Vater beginnt über Atembeschwerden zu klagen. Er ist Raucher. Doch dann der Verdacht: hat das Marphili-Virus, das zunächst nur in Südostasien aufgetreten ist, jetzt auch Deutschland erreicht? Die Symptome sprechen dafür: der Vater hustet, zeigt hohes Fieber, Atembeschwerden. Und auch andere Familienmitglieder zeigen Symptome: eins der beiden Kinder weist einen Schnupfen auf, die Mutter erhöhte Temperatur. Hinweise auf eine Infektion?

Umgehend wurden Blutproben aller vier Familienmitglieder an das Institut der Virologie in Marburg geschickt, um dort von 20 Spezialisten des Gymnasium Philippinum überprüft zu werden: Wer ist infiziert und wie gefährlich ist das Virus wirklich? Am 14. August 2013, trotz Sommerferien, versammelten sich 20 Schülerinnen und Schüler vor der Virologie auf den Lahnbergen. Wir alle sind Bio-LK Schüler der ehemaligen Q2. Neugierde und Forschungslust hatten uns zu der Entscheidung getrieben, das zweitägige Simulations-Experiment mitzumachen. Im Institut würde uns ein großer praktischer Teil erwarten: PCR, Fluoreszenzmikroskopie, ELISA-Tests (ein Test zum Nachweis von Antikörpern im Blut), Gel-Elektrophorese,…

Kaum angekommen wurden wir freundlichst von dem fünfköpfigen Team, das sich bereitgefunden hatte, die Verantwortung für uns zu übernehmen, partnerschaftlich begrüßt. Nach einer Sicherheitseinweisung fürs Labor standen uns (fast) alle Türen offen und wir durften selbständig in den Sicherheitslaboren tätig werden. Dabei experimentierten wir mit denselben Werkzeugen und Geräten wie ausgebildete Virologen. Die Materialien waren uns dabei von dem Virologie-Team bereitgestellt worden und zuvor unter riesigem Aufwand, wie wir nach Abschluss der Simulation erfuhren, eigens für uns und dieses Projekt hergestellt worden.

Zwischen den einzelnen Experimenten, die dazu dienten, Antworten auf die elementarsten Fragen nach dem Ausbruch eines unerforschten oder unbekannten Virus zu finden, erhielten wir informative und interessante Vorträge, in denen uns die einzelnen Arbeitsschritte und der Sachzusammenhang erklärt wurde. Die Inhalte schlossen sich dabei durch Zufall an unseren Unterricht bei Herrn Beyer an, der thematisch zwar schon eine Weile in der Vergangenheit lag, aber nach kurzem Nachdenken wieder präsent in unseren Köpfen vorlag, sodass wir gut vorbereitet in die Simulation einsteigen konnten. Nebenbei wurden Fragen geklärt und hier und da auch die eine oder andere Debatte geführt, bei der wir Gedanken austauschen konnten. Nach ausgiebigen Forschungsarbeiten meldete sich schließlich der Hunger. Dazu wurden wir von dem Team in die Mensa direkt gegenüber der Virologie eingeladen, wo wir eine warme Mahlzeit mit scheinbar unendlich vielen Beilagen erhielten, sodass jeder mehr als satt wurde. Anschließend ging es zurück zu den Experimenten und dem unbekannten Virus. Als Highlight des ersten Tages bekam jeder Teilnehmer sein eigenes Marphili-T-Shirt geschenkt, das zwar nicht jedem perfekt passte, aber umso mehr Freude bereitete.

Am zweiten Tag der Simulation holte uns der Stress ein wenig ein und wir erfuhren, was es für Wissenschaftler heißt, unter Zeitdruck zu stehen. Denn für den heutigen Tag standen nicht nur weitere Experimente auf dem Plan, sondern auch eine Pressekonferenz! Und die hatte sich natürlich für einen Zeitpunkt angekündigt, an dem wir noch mitten im ELISA-Test steckten. Eilend und unter Volldampf meisterten wir aber auch diese Situation irgendwie, sodass wir es gerade rechtzeitig schafften, fertig zu werden. Und schon erschienen auch die ersten Vertreter der Presse. Dabei war auch ein Journalist der Oberhessischen Presse vertreten.

Jetzt galt es zu erproben, wie ein Wissenschaftler vor der Presse argumentiert. Immer noch in der Simulation erläuterten wir, was wir mithilfe der Tests und Experimente über das Marphili-Virus herausfinden konnten. Wir stellten die Szenerie vor, erklärten, wie wir erforscht hatten, welches Familienmitglied infiziert ist oder war und beantworteten Fragen, wie man sich am besten schützen solle. Mit der Pressekonferenz neigte sich auch unser letzter Tag dem Ende zu. Ein fast schon trauriger Moment für alle Teilnehmer, denn wir hatten unglaublich viel Spaß, haben spannendste Einblicke erhalten und wurden so freundlich wie nur irgend möglich empfangen. Die Simualtion stellte sich abschließend als so erfolgreich heraus, dass vom Leiter der Virologie angekündigt wurde, dass das Projekt fortgesetzt werden solle. Eine tolle Nachricht für uns alle, denn wir können die Teilnahme nur wärmstens empfehlen!


Quelle: Jahrbuch 2013, Gymnasium Philippinum

„Marphili“-Virus-Epidemie gestoppt

Philippinum-Schüler und Uni-Virologen simulierten Katastrophen-Fall und stellten sich Fragen der Presse.

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Marburg.
In einem fiktiven Szenario aus dem Jahre 2020 bricht das sogenannte Marphili-Virus aus – auf den Philippinen erkranken 350 Menschen. Von ihnen sterben etwa 80 Prozent. Nun liegt es an den Philippinum-Schülern, die Ausbreitung, auch in Deutschland, zu verhindern, denn eine vierköpfige Familie kehrt von den Philippinen zurück und importiert die Erreger nach Frankfurt. Bei dem Vater ist die Krankheit, die der SARS-Epidemie ähneln soll, ausgebrochen. Die jungen Wissenschaftler des Marburger Instituts für Virologie sind gefordert und experimentieren mit mehreren Blutproben. Und tatsächlich gelingt es, zumindest ein weiteres Ausgreifen zu verhindern. Bei einer inszenierten Pressekonferenz stellt das Forscherteam aus den Jahrgangsstufen 11 und 12 seine Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.„Essig, Alkohol und starke Hitze“ verhindern, dass das Virus zur Entfaltung kommt, erläutert Schülerin Anna-Lena Beuter, wie wirksame Desinfektion rund um den Erkrankten zu funktionieren habe. Herausgefunden habe es das Team bei Tests mit verschiedensten Substanzen. Gemeinsam mit ihrem Mitschüler Johannes Schwabe und dem Uni-Virologen Boris Lamp stellt sie sich den Fragen, welche die auf den Plan gerufene Öffentlichkeit an die Experten hat.

20 Teilnehmer kommen aus dem Biologie-Leistungskurs
Zweck der ganzen Inszenierung war es, einen spannenden und durchaus auch stressigen Rahmen zu schaffen, in dem die Jugendlichen das in der Schule erlernte Wissen praktisch anwenden können. „Wir hatten einfach mal Interesse daran, zu sehen, wie die Leute hier in der Uni arbeiten“, erklärt Schwabe sein Mitwirken. Und auch Beuter erzählt, dass der praktische Bezug zum Unterrichtsstoff, die ausschlaggebende Motivation gewesen sei. Schließlich seien die 20 Teilnehmer im Biologie-Leistungskurs. Trotz des Zeitpunkts in den Sommerferien, hätten sich sogar zu viele Schüler für das Projekt gemeldet.Die Erwartungen hatten sich letztlich erfüllt, denn „wir fühlten uns hier sehr gut aufgehoben“, berichtet Beuter von der angenehmen Arbeitsatmosphäre. Zudem habe man „selber mal agieren“ können. Auch vonseiten der Uni zeigte man sich mit dem Pilotprojekt sehr zufrieden. Sowohl das Vorwissen, als auch die Mitarbeit hätten alle Erwartungen übertroffen, sodass es weitere Projekte geben solle.

Förderung durch Deutsche Forschungsgemeinschaft
Denn neben einer Verbesserung der Kommunikationsarbeit in der Virologie, gehe es auch darum, junge Menschen mitzunehmen und für das Fach zu begeistern, sagt Professor Stephan Becker, Leiter des Instituts für Virologie. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Quelle: Oberhessische Presse